Verhaltenstherapie auffälliger und problematischer Pferde
In der Therapie verhaltensauffälliger Pferde setze ich als zertifizierte Pferdeverhaltenstherapeutin im ersten Schritt auf eine genaue Analyse aller wesentlichen Faktoren, welche zu diesem Verhaltensmuster geführt haben können. In einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen und/oder im besten Falle einer Evaluation der Situation vor Ort gewinne ich erste wichtige Informationen, aus welchen ich anschließend bereits einen Trainingsplan ableiten werde.
Je nach Ausprägung und Art der Verhaltensauffälligkeit des Pferdes werde ich im Vorfeld entscheiden ob es angebracht ist Sie als Besitzer/in direkt in das Training mit einzubeziehen oder Sie erst als stille Beobachterin zusehen zu lassen und Sie an einem späteren Punkt mit in das Training zu integrieren.
Als Absolventin der hippologischen Akademie des Internationalen Instituts für Pferdekommunikationswissenschaft (IIPKW) von Linda Weritz M.A., setze ich ausschließlich auf gewaltfreie und pferdegerechte Methoden der Pferdeausbildung und des Pferdetrainings, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen fußen. Unerwünschtes und problematisches Verhalten des Tieres kann somit in seiner Ursache analysiert und artgerecht korrigiert werden.
Führtraining
Pferde sind Herdentiere und darüber hinaus auch Fluchttiere. Das weiß jeder Pferdebesitzer. Im gemeinsamen Alltag mit dem Tier bilden Eigner und Pferd aufgrund dessen eine Art »Zweierherde«, in der das Pferd konsequent nach herdenähnlichen Strukturen strebt. Wichtig dabei: Die Rolle der Leitstute sollte der Mensch übernehmen, denn nur auf diese Weise wird sich das Tier in verschiedensten Situationen sicher und entspannt durch die Gegenwart des Halters fühlen. Es wird diese Führung wohlwollend annehmen.
Die Position des Leittiers ist daher mit großer Verantwortung verbunden: Das Pferd orientiert sich an Ihnen. Es orientiert sich an feinsten Signalen Ihrer Körpersprache und nimmt damit Ihre innere Haltung deutlich wahr, um sein eigenes Verhalten entsprechend anzupassen. Eindeutige Kommunikation im Rahmen jener »Pferdesprache« ist wesentlich für die Vertrauensbasis innerhalb dieser Beziehung. Schlägt diese Kommunikation beständig fehl, wird es fortan dazu neigen instinktiv eigene Entscheidungen zu treffen, um vermeintlich sein Überleben zu sichern. Es passt sich der wahrgenommenen Situation an. Konflikte und gefährliche Situationen im täglichen Umgang werden so zur Regel.
Die gute Nachricht in diesem Kontext ist jedoch, dass das Erlernen der »Pferdesprache« für jeden möglich ist. Pferde können nicht lernen zu kommunizieren wie Menschen. Menschen können jedoch lernen zu kommunizieren wie Pferde! Ich helfe Ihnen, dies zu erlernen!
Medical Training
Spritzen, Stethoskope, Fieberthermometer oder Schermaschine… Was für den einen oder anderen Menschen beim Arzt bereits unangenehm ist, kann auf ein Pferd nicht minder einschüchternd wirken. Sei es die Ärztin, der Physiotherapeut, Sattler oder Hufschmiede: Im Laufe eines Pferdelebens werden einige dieser Behandlungen und Begegnungen erforderlich sein. Diese müssen natürlich für alle Beteiligten stressfrei und vor allem sicher durchführbar sein.
Um einen stressfreien Ablauf und eine bestmögliche Behandlung zu ermöglichen, bereite ich Ihr Pferd optimal darauf vor. Negative Erfahrungen können so von Anfang an vermieden werden und bereits vorhandene schlechte Erfahrungen oder gar Traumata wieder aufgelöst werden..
Ich helfe Ihnen und ihrem Pferd dabei, souverän mit verschiedensten Situationen und Behandlungen umzugehen!
Verladetraining
Für uns Menschen ist es etwas völlig Normales durch eine Tür zu gehen ohne zu wissen, was sich dahinter verbirgt. In der Regel haben wir wenig Probleme, einen fensterlosen, leicht verdunkelten Raum oder eben einen Anhänger zu betreten. Dies ist für ein Pferd jedoch eine völlig außergewöhnliche Herausforderung:
Anders als der Mensch, sind Pferde noch stark von ihren Urinstinkten geprägt. So konnten auch Jahrhunderte der Domestizierung durch den Menschen diesem Verhalten nicht entgegenwirken. Dies bringt es mit sich, dass Pferde in vielen Fällen sichtbare oder auch für uns Menschen nicht sichtbare Probleme entwickeln, einen Anhänger zu betreten.
Eine weitere Überlebensstrategie der Pferde ist es, Angst oder auch Schmerzen vor Artgenossen und Feinden zu verbergen, um nicht als vermeintlich schwächstes Mitglied der Herde erkannt zu werden. Daraus folgt, dass auch der Mensch oftmals nicht bemerkt, wie das eigene Tier im Angesicht eines Anhängers oder einer anderen Gefahr empfindet.
Was der Mensch beim Verladen des Tieres möglicherweise als Sturheit, Lustlosigkeit und aggressives Verhalten interpretiert, stellt sich für das Tier oftmals völlig anders dar. Das gilt ebenso für Tiere, die sich in der Vergangenheit problemlos Verladen ließen und „plötzlich“, vermeintlich ohne sichtbaren Grund, Angst vor dem Anhänger entwickeln.
In solchen Situationen ist es wesentlich, die Situation mit den Augen eine Pferdes zu betrachten. Mit meinem Wissen begegne ich Ihnen und Ihrem Tier. Ich helfe ihrem Pferd, Vertrauen in die Verladesituation zu gewinnen oder wiederzuerlangen, um nachhaltig stressfreie Reisen zu ermöglichen.
Ihr Pferd und auch Sie werden den Anhänger entspannter betreten und somit leistungsfähiger am Ziel ankommen, um sich vor Ort voll auf eine erfolgreiche Prüfung konzentrieren oder einen wunderschönen Ausritt erleben zu können!
Fohlengrunderziehung und Imprint-Training
Wie Menschenkinder sind auch Fohlen sehr neugierig und möchten die Welt erkunden.
Im Fohlenalter, einer besonders prägenden Phase der Entwicklung, ist die Lernfähigkeit der Tiere besonders groß. Es ist die Zeit, die sich optimal für den Aufbau von Bindung und Vertrauen zum Menschen aber auch gleichzeitig dem Erlernen vieler wichtiger Dinge eignet. Diese Zeit sollte genutzt werden um eine bestmögliche Basis für die spätere Ausbildung, Potentialentfaltung und Entstehung eines „Teams“ (Mensch und Pferd) zu schaffen. Um die Freude und Motivation am Lernen positiv zu nutzen und zu erhalten so wie das gesunde Urvertrauen des Fohlens weiterhin zu bestärken ist diese Zeit unbedingt pferdegerecht und professionell zu begleiten.
Vom ersten Menschenkontakt über das Halftern, Putzen, Hufe geben, Anbinden und Waschen. Vorbereitungen auf das Eindecken, Scheren und Wurmkur geben. Vorbereitungen auf tierärztliche Untersuchungen und Termine beim Hufschmied so wie erste Führübungen stehen bereits in der ersten Zeit auf dem Stundenplan. Verschiedene Alltagssituationen werden simuliert und somit der allgemein vertrauensvolle Umgang des Tiers mit neuen Reizen etabliert. Die Basis für diese Fähigkeit bildet dabei stets die aufmerksame, harmonische und feine Interaktion mit dem Halter, die Voraussetzung für ein lernwilliges, vertrauensvolles und glückliches Pferdeleben ist.
Vertrauensarbeit (nach Linda Weritz)
Die Vertrauensarbeit nach Linda Weritz basiert auf der Join-up-Methode von Monty Roberts. Sie wurde allerdings darüber hinaus von Frau Weritz in vielen Aspekten erweitert, präzisiert und verfeinert.
Während das Join-up nach Monty Roberts ein recht starres Vorgehen vorsieht und bei einem jeden Pferd exakt den gleichen Ablauf aufweist, definiert sich die Vertrauensarbeit nach Linda Weritz nahezu durch Gegenteiliges.
Als auf Pferde spezialisierte Kommunikationswissenschaftlerin und Psychologin ist es für Linda Weritz -und somit auch für mich- unabdingbar, mich auf jedes Pferd individuell einzustellen und in eine SOFORTIGE BEIDSEITIGE Kommunikation zu treten. Um dies zu erreichen ist es notwendig, jedes noch so kleine Zeichen und jede noch so kleine Kommunikationsbereitschaft des Tieres zu erkennen, zu würdigen und umgehend zu reagieren / zu antworten.
Diese diffizile Vertrauensarbeit sollte ausschließlich von speziell ausgebildeten Trainer/innen durchgeführt werden, welche Körpersprache, Mimik und sogar Mikromimik des Pferdes bestens wahrzunehmen und zu deuten erlernt haben. Nur so ist während dieser Einheit eine angemessene Reaktion auf das Pferd möglich. Ein Blick, ein Ohrenspiel, eine minimale Kopfbewegung oder ein sich verändernder Muskeltonus: Die Kommunikationswege des Tieres sind sehr fein und es gilt, ihm ebenso granular zu begegnen oder es auf diese natürliche Ebene zurückzuführen, sofern die Kommunikation zwischen Mensch und Tier bereits gestört ist.
Nur auf diesem Wege kann eine Vertrauensbasis aufgebaut und eine Rangordnung hergestellt werden, die pferdegerecht und zufriedenstellend für beide Seiten ist.
Training mit Doppellonge und Einzellonge
Im Grundsatz stellt die Longenarbeit eine optimale Ergänzung und Abwechslung zum üblichen Reittraining dar. Insbesondere für das erste Anreiten eines Pferdes können wichtige Basiselemente über dieses Training bereitgestellt und vermittelt werden. Beginnend mit der Einzellonge, erweitert sich die Arbeit zügig auf die Doppellonge, um auf diese Weise die Gymnastizierung des Tieres weiter zu fördern. Die Doppellongenarbeit bietet dem Pferd Rahmen und Stabilität und erlaubt die Ausbildung bis zu höheren Dressurlektionen.
Die Gestaltung der Longenarbeit im Rahmen einer feinen und kommunikativen Ebene ist mir besonders wichtig: Ziel ist es das Training mittels minimaler, kaum sichtbarer Signale durchzuführen und so wenig mechanische Einwirkung wie möglich zu haben! Im Ergebnis entsteht hieraus eine sehr feine Verbindung zwischen Pferd und Longenführer. Auch hierbei greife ich auf die Techniken der Kommunikationswissenschaftlerin und Psychologin Linda Weritz zurück.
Jungpferdeausbildung
Um als ausgewachsenes Tier den Reiter sicher tragen zu können, sollte ein Jungpferd schon früh und optimal auf diese Aufgabe vorbereitet werden, noch bevor überhaupt an einen Reitalltag zu denken ist. So stellt schon die optimale Gewöhnung an jeden einzelnen Gegenstand der Reitausrüstung einen sehr wichtigen und ersten Schritt dar.
Was zunächst aufwändig klingt ist, richtig angewandt, in sehr kurzer Zeit umsetzbar, wenngleich es diverse fachliche Begleitumstände zu berücksichtigen gibt: Um das empfindliche Pferdemaul in dieser frühen Phase nicht unnötig zu belasten und negative Assoziationen in der Wahrnehmung des Tieres zu vermeiden, verwende ich zunächst ein bestimmtes Trainingshalfter. In wenigen, tiergerechten Schritten stellen sich erste Erfolge ein, das Maul des Pferdes wird gleichsam ursprünglich »fein« erhalten und das Tier wird später entsprechend klar auf kleinste Hilfen ansprechen.
Mit professionellen Vorgehensweisen und einem gesunden Maß zwischen Effektivität, Einfühlungsvermögen und Gelassenheit, vermeiden wir gemeinsam spätere Auffälligkeiten, wie »Sattelzwang« oder andere Probleme und Ängste. Das frühe und zielgerichteten Training wird ein gelassenes und angstfreies Pferd zu Ihrem zuverlässigen und leistungsbereiten Partner formen!
Zuchtschauvorbereitung
Bei Fohlen-, Stuten- oder Hengstschauen kommt es, neben der Beurteilung des Exterieurs, inzwischen auch immer mehr auf das Interieur des Tieres an. Wesentlich sind Ausdruck, Führigkeit, Umgänglichkeit und nicht zuletzt die optimale Präsentation der Gangarten.
Ein auf die Rahmenbedingungen der Zuchtschauen abgestimmtes Training ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Präsentation des Pferdes: Die Gewöhnung an Musik, Banner, Publikum etc. stellt einen wichtigen Teil der Vorbereitung dar, damit sich das Pferd entsprechend souverän präsentieren kann. Vorbereitendes Training vom Muskelaufbau über die Führigkeit bis hin zum ausfeilen des Gangbildes gehören zu meinem Leistungsspektrum in diesem Bereich!
Gelassenheitstraining
Der Spaziergänger mit dem Regenschirm, ein Radfahrer, Mülltonnen, Straßenschilder und vieles mehr: Die Konfrontation mit all diesen Dingen sollte bei Pferd, wie Reiter vor allem diese Reaktionen NICHT auslösen: Nervosität, Angst und Fluchtbereitschaft. Hieraus erschließt sich, dass Gelassenheitstraining in jedem Pferdealter, angepasst auf die jeweilige Entwicklungsstufe des Tieres, sinnvoll ist. Ob zur Vorbereitung auf eine Gelassenheitsprüfung (GHP), dem erfolgreichen absolvieren von Trail Turnieren, aufgrund von besonderen Ängsten/Nervositäten, aus prophylaktischen Gründen oder eben einfach aus Freude an der Abwechslung im Alltag.
Obwohl als Fluchttier bekannt, reagieren Pferde in Stresssituationen unterschiedlich. Die Gründe hierfür finden sich in der individuellen Prägung und dem Charakter des spezifischen Tieres. Sie reichen von besagter Flucht, über buchstäbliches »Einfrieren«, bis hin zum Angriff. Solche Situationen gilt es selbstverständlich zu vermeiden, weshalb ich Sie und Ihr Tier in coachender Funktion und mit passenden Trainingseinheiten nach und nach zu einem gelasseneren Team entwickle.
Für das Tier am wichtigsten ist in diesem Kontext selbstverständlich das Leittier, in unserem Fall also der Mensch. Es nimmt Ihr Stresslevel bereits anhand für uns selbst kaum erkennbarer/ erspürbarer Parameter wahr und richtet das eigene Verhalten entsprechend aus. Ich werde Sie dabei unterstützen, ihrem Tier Souveränität und Gelassenheit zu vermitteln, um als Team an neuen Herausforderungen zu wachsen. Den idealen Weg zwischen Beharrlichkeit und Entspannung, zwischen Über- und Unterforderung zu beschreiten, wird unsere gemeinsame Aufgabe werden, um Motivation und Selbstbewusstsein von Pferd und Reiter zu erhalten und weiter zu entwickeln!